Geschäftsbericht 2017

Ziele und Strategien

In den vergangenen Jahren haben wir erfolgreich den Umbau der technotrans zu einem nachhaltig profitablen Unternehmen vollzogen. Ausschlaggebend hierfür waren eine Anpassung der Strategie und der Strukturen nach der Weltwirtschaftskrise (2008-2009) sowie der Fokus auf neue Wachstumsbereiche.

Das übergreifende Ziel des technotrans-Konzerns besteht in der langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes. Die Unternehmensstrategie ist darauf ausgerichtet, die heutige Marktposition als Spezialist in der Flüssigkeiten-Technologie (Fluid-Management und Thermo-Management) kontinuierlich auszubauen. Zur Erreichung dieses Ziels konzentriert sich technotrans auf seine Kernkompetenzen und investiert gezielt in Maßnahmen, die es ermöglichen, das Produktportfolio weiter auszubauen und neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Organisches Wachstum wird auch durch Kooperationen im Bereich der Kernkompetenzen generiert. Gezielte Akquisitionen bilden darüber hinaus einen weiteren Wachstumstreiber. technotrans fokussiert sich weitestgehend auf Nischenmärkte, in denen es unter Berücksichtigung der eigenen Unternehmensgröße und der vorhandenen Ressourcen möglich ist, einen Marktanteil im Bereich von 50 Prozent oder mehr zu erreichen. Dies ist eine Voraussetzung, um aufgrund der entsprechenden Skaleneffekte unseren Kunden sowohl technologische als auch preisliche Standards anzubieten. Gute Voraussetzungen hierfür bietet die klare Fokussierung von technotrans auf die Systempartnerschaft mit industriellen Großkunden (OEM), die weltweit tätig sind und diese Aufstellung auch von ihren Zulieferern erwarten.

Unser Wachstumspotenzial liegt in der Eröffnung neuer Industrien und Anwendungen, der Erweiterung unserer internationalen Kundenbasis sowie in der Nutzung der Cross-Selling-Effekte in den verschiedenen Geschäftsbereichen. Darüber hinaus gehören die Entwicklung neuer Produkte durch technologische Innovation und die Bereitstellung kundenspezifischer Lösungen, die auf Standardplattformen basieren, zu unserer Strategie.

Kundennutzen erhöhen: Unser Produktportfolio und unsere Prozesse werden kontinuierlich überarbeitet und an den sich verändernden Kundenbedürfnissen orientierend weiterentwickelt. Als Systemlieferant für die Druckindustrie hat technotrans in seinen Produktbereichen seit vielen Jahren eine führende Position. Auf der Basis der engen Verbundenheit mit den Herstellern sowohl von Offset- als auch von Digital- und Flexodruckmaschinen sowie des einzigartigen Know-hows werden wir unsere Rolle als Technologie-Partner in dieser Branche und darüber hinaus auch zukünftig weiter festigen und – wo möglich – noch weiter ausbauen.

Die Umsetzung der Wachstumsstrategie wird durch die Unternehmensstruktur unterstützt, indem sowohl die drei Business Units, die die Kernkompetenzen bündeln, als auch die internationalen Sales- und Service-Standorte Zielvorgaben erhalten und umsetzen.

Die digitale Transformation in der Wirtschaft legt auch für die Geschäftsmodelle der technotrans-Unternehmensgruppe eine Überprüfung nahe. Als Spezialisten in ihren Nischen sind die Konzernunternehmen aufgefordert, ihre Chancen frühzeitig zu ergreifen, sodass sie ihre Marktposition behaupten bzw. ausbauen sowie neue Märkte erschließen können.

Geschäftsbasis erweitern: Durch die Adressierung verschiedener Märkte ist der Konzern weniger stark von den Zyklen in einzelnen Branchen abhängig. Schwankungen können somit besser ausgeglichen werden, was mit einem höheren Maß an Stabilität einhergeht. technotrans wird die Geschäftsbasis auch künftig erweitern. Dies umfasst sowohl die weitere Durchdringung der etablierten Märkte als auch die Erschließung neuer Branchen und Anwendungsgebiete unter Nutzung der technotrans-Kernkompetenzen.
Um die Wachstumsziele von technotrans zu erreichen, werden seit einigen Jahren neue Anwendungsbereiche außerhalb der Druckindustrie erfolgreich auf- bzw. ausgebaut.

Unterstützung der Internationalisierung: Die Märkte sind heute auch für den Mittelstand global. Dies erfordert bei einigen Unternehmen des technotrans-Konzerns eine stärkere Entwicklung ihrer internationalen Aktivitäten.

Die Wachstumsstrategie von technotrans beinhaltet neben der organischen Erschließung neuer Märkte auch die Akquisition von Unternehmen, die die Kernkompetenzen in allen Bereichen des Konzerns gezielt ergänzen. Akquisitionen werden grundsätzlich so gestaltet, dass sie unmittelbar einen positiven Wertbeitrag leisten. Wo möglich und sinnvoll, werden die Inhaber von wichtigem Know-how auch längerfristig ans Unternehmen gebunden.

Integration stärken: Im Konzernverbund werden Kapazitäten und Potenziale vernetzt und dadurch optimal genutzt. Ziel ist es, einen langfristigen Mehrwert in allen Bereichen des Unternehmens zu schaffen. Um die Effizienz weiter zu steigern, werden wir die Projekte zur Konzernentwicklung fortsetzen und Prozesse und Strukturen weiter harmonisieren. Zur Strategie der technotrans gehören der systematische Ausbau gemeinsamer Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen, beispielsweise bei der Beschaffung oder im internationalen Vertriebs- und Servicenetzwerk.

Profitables Wachstum steht für technotrans auch künftig im Fokus der strategischen Weiterentwicklung. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, stärker als der Markt zu wachsen. Bis 2020 soll der Konzernumsatz auf 300 Millionen € steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen insbesondere die neuen Wachstumsmärkte des Konzerns künftig überproportionale Umsatzsteigerungen erbringen. Zu den wachstumsorientierten Maßnahmen zählt auch weiterhin die Akquisition komplementärer Geschäftsfelder, Technologien oder Produkte. Dabei strebt der Vorstand eine sukzessive Verbesserung der Umsatzrentabilität (EBIT-Marge) an.

Weiterhin tragen eine nachhaltige Dividendenfähigkeit sowie eine solide Finanzierung durch eine hohe Eigenkapitalquote dazu bei, das übergreifende Konzernziel zu erreichen.

Grundsätze und Ziele des Finanz- und Liquiditätsmanagements

Auf Basis einer komfortablen Liquiditätsausstattung im Zusammenspiel mit Finanzierungszusagen der Banken kann technotrans jederzeit flexibel investieren. Die Steuerung des Finanzmanagements innerhalb des technotrans-Konzerns erfolgt zentral durch die Führungsgesellschaft.

Das Finanz- und Liquiditätsmanagement umfasst primär die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von Fremdkapital sowie das Management von Zins- und Währungsrisiken. Der Konzern bildet weitgehend eine finanzielle Einheit und optimiert damit die Kapitalbeschaffungs- und Anlagemöglichkeiten. Das übergeordnete finanzpolitische Ziel von technotrans ist die Gewährleistung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Wachstum, Eigenkapitalrentabilität und Finanzierungssicherheit.
Das technotrans-Finanzmanagement ist unverändert darauf ausgerichtet, die jeweils erforderlichen Finanzmittel für das operative organische Wachstum und für die in diesem Zusammenhang erforderlichen Investitionen aus eigener Kraft zu erwirtschaften. Dieses Ziel wurde auch im Geschäftsjahr 2017 erreicht.

Wichtigste Finanzierungsquelle ist unverändert der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit (operativer Cashflow). Durch eine Optimierung des Nettoumlaufvermögens (Working Capital) werden flüssige Mittel freigesetzt, die Verschuldung gering gehalten und damit Kennzahlen zur Bilanzstruktur (z. B. Eigenkapitalquote) und Kapitalrentabilität verbessert.

Die Risikobegrenzung erstreckt sich über alle finanzwirtschaftlichen Risiken, die den Bestand von technotrans gefährden könnten. technotrans nutzt ausgewählte derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten.

technotrans deckt ihren Kapitalbedarf aus dem operativen Cashflow und der Aufnahme von mittel- und langfristigen Finanzierungsmitteln. Außerdem steuert die Gesellschaft den Finanzbedarf im Konzern bei Bedarf über die verfügbaren kurzfristigen Kreditfazilitäten der technotrans AG, der Termotek GmbH, der KLH Kältetechnik GmbH sowie der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 23,0 Millionen € (Vorjahr: 28,1 Millionen €).
Bei der Finanzierung nutzt technotrans die langjährigen Verbindungen zu mehreren deutschen Finanzinstituten. Stabilisierende Faktoren bei der langfristigen Finanzierung sind eine breite Verteilung des Kreditvolumens sowie eine ausgewogene Tilgungsstruktur bei alternativen Finanzierungsinstrumenten.

Währungseinflüsse im Bereich externer Finanzverbindlichkeiten bestehen nicht. Konzernintern werden teilweise kurz- und langfristige Ausleihungen zwischen den Konzerngesellschaften vorgenommen, um lokal jeweils eine weitgehende Liquiditätsversorgung sicherzustellen. Daneben bestehen zum Stichtag nennenswerte Liquiditätsbestände (liquide Mittel) in EUR, USD, GBP und AED. Instrumente zum Hedging von Fremdwährungspositionen wurden nicht über den Stichtag 2017 hinaus eingesetzt.

Als außerbilanzielle Finanzierungsformen nutzt technotrans vor allem Miet- und Pachtleasing, insbesondere für EDV-Zubehör und Firmenfahrzeuge. Die zukünftigen Operating-Leasingverpflichtungen lagen zum 31. Dezember 2017 bei 4,6 Millionen € (Vorjahr: 5,6 Millionen €).

Kapitalstruktur

Die Kapitalstruktur von technotrans basiert auf einer soliden Eigenkapitalausstattung und einem bedarfsgerechten Fremdfinanzierungsanteil. Mit einer Eigenkapitalquote von 55,7 Prozent zum 31. Dezember 2017 (Vorjahr: 51,0 Prozent) und einem Gesamtkreditrahmen in Höhe von 40,0 Millionen € (Vorjahr: 46,5 Millionen €) verfügt technotrans über eine tragfähige und nachhaltige Finanzierungsstruktur. Am Bilanzstichtag betrugen die liquiden Mittel 14,8 Millionen € (Vorjahr: 23,9 Millionen €) und der zugesagte, aber nicht in Anspruch genommene Kreditrahmen 17,0 Millionen €.

Im Jahresverlauf 2017 wurden keine neuen Finanzierungskredite aufgenommen. Zum 31. Dezember 2017 betragen die Restlaufzeiten der bestehenden Finanzschulden des Konzerns durchschnittlich vier Jahre. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden kurzfristige Finanzierungslinien nur zeitweise in Anspruch genommen. Zum Ende des Geschäftsjahres belief sich der durchschnittliche gewichtete Fremdkapitalzinssatz auf rund 1,7 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent). technotrans ergänzt die Finanzierung dort, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist, durch operative Leasingverträge. Andere außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente haben nur eine untergeordnete Bedeutung. 2017 hat es keine Beschränkungen der Verfügbarkeit der gewährten Darlehen gegeben.

Die Finanz- und Liquiditätsplanung der technotrans AG unterstellt auch für das operative Geschäft im Jahr 2018 eine ausreichende Liquiditätsausstattung, um jederzeit ihren absehbaren Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Auf Basis einer soliden Eigenkapitalausstattung und einer komfortablen Liquiditätsausstattung im Zusammenspiel mit Finanzierungszusagen der Banken, kann technotrans jederzeit flexibel investieren.
Darüber hinaus stehen technotrans als börsennotierter Gesellschaft die Instrumente des Kapitalmarktes zur Verfügung.