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Geschäftsmodell
Segmente
Der Konzern gliedert sein Geschäft in zwei Segmente: Technology und Services. Im Segment Technology werden 72 Prozent des Konzernumsatzes erzielt. Hier entwickelt und vertreibt technotrans Anlagen und Geräte auf Basis seiner Kernkompetenzen in der Flüssigkeiten-Technologie. In drei technologischen Business Units (BU) bündelt technotrans seine speziellen Kenntnisse beim Kühlen und Temperieren (BU "temperature control"), Filtrieren und Separieren (BU "fluid conditioning") sowie Sprühen und Pumpen (BU "ink & fluid technology") von Flüssigkeiten. Sie sind das Ergebnis intensiver Forschung und jahrzehntelanger Erfahrung. Den Schwerpunkt bilden kundenspezifische Anlagen und Geräte, die technotrans als führender Systemanbieter entwickelt, damit sie – neben ihrer notwendigen Funktion in der jeweiligen Anwendung – beispielsweise die Qualität und die Effizienz der Prozesse bei den Anwendern optimieren. In enger Zusammenarbeit mit bestehenden und potenziellen Kunden, darunter zahlreiche namhafte Industrieunternehmen, erweitert der Konzern seine Produktpalette kontinuierlich und erschließt sich so neue Anwendungsbereiche und Absatzmärkte, um das langfristige Wachstum abzusichern.
Das Segment Technology wird ergänzt vom Segment Services. Zahlreiche Dienstleistungen, beispielsweise die weltweite Ersatzteilversorgung sowie Reparatur und Installation, komplettieren die Aktivitäten von technotrans. Dazu zählt auch die Betreuung der Kunden bei Wartung und Betrieb der Anlagen. Darüber hinaus werden diesem Segment weitere Dienstleistungen im Bereich der Technischen Dokumentation zugeordnet. Die Tochtergesellschaften gds GmbH, gds Sprachenwelt GmbH und Ovidius GmbH erstellen und übersetzen in erster Linie Technische Dokumentationen und vermarkten darüber hinaus die selbst entwickelten Softwarelösungen, mit denen Kunden die Dokumentationen erstellen und verwalten können.
Märkte und Kunden
Vertrieb und Service konzentrieren ihre weltweiten Aktivitäten nunmehr auf vier Teilmärkte innerhalb des Maschinen- und Anlagenbaus: die Druckindustrie, die kunststoffverarbeitende Industrie, die Laser- und Werkzeugmaschinenindustrie sowie gesondert identifizierte Wachstumsmärkte. Dazu zählen unter anderem die Medizintechnik und die Elektromobilität.

technotrans ist seit vielen Jahren ein wichtiger Anbieter und zuverlässiger Partner für die globale Druckindustrie. Der Markt für Druckprodukte hat sich nach der Finanzkrise mit einem weltweiten Druckvolumen von mehr als 400 Millarden € jährlich stabilisiert. Technologisch werden zwei Drittel des Druckvolumens im Bogenoffset-, Flexo- und Digitaldruckverfahren erstellt. technotrans bietet dazu kundenspezifische Produkte und Dienstleistungen und beliefert nahezu alle führenden Druckmaschinenhersteller. Unser Marktanteil liegt hier bei deutlich über 50 Prozent. Die große installierte Basis und die zyklische Investitionsbereitschaft tragen dazu bei, dass – neben dem eigentlichen Service – die Modernisierung und Nachrüstung im direkten Endkundengeschäft ebenfalls einen nennenswerten Umsatzanteil repräsentieren. Rund 42 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet technotrans in der Druckindustrie.
In der Kunststoffindustrie, dem zweitgrößten Umsatzträger, hat sich technotrans mit der GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH (gwk) zu einem leistungsstarken Partner für die Werkzeugtemperierung und die Maschinenkühlung sowohl beim Spritzgießen als auch in der Kunststoffextrusion entwickelt. Temperierung und Kühlung haben einen großen Einfluss auf die Formteilqualität und die Wirtschaftlichkeit der Produktion.
Eine robuste, optimal auf den Anwendungsfall abgestimmte Kühltechnik ist die Voraussetzung für einen stabilen und wirtschaftlichen Produktionsprozess in der Laser- und Werkzeugmaschinenindustrie. Seit mehreren Jahren bedient technotrans zusammen mit seinen Produktionsgesellschaften Termotek GmbH und KLH Kältetechnik GmbH diesen Markt mit hochwertigen Systemlösungen im Bereich Kühlen, Temperieren und Filtrieren von Flüssigkeiten.
Die Bedeutung der Elektromobilität wächst weltweit mit hoher Dynamik. Für diesen Wachstumsmarkt liefert technotrans Kühlsysteme für Lithium-Ionen-Batterien sowohl für mobile als auch stationäre Anwendungen. Durch den Einsatz von Kühl- und Temperiersystemen wird die Lebensdauer von Hochleistungsakkus in Elektrofahrzeugen und stationären Energiespeichern verlängert. Die Produkte von technotrans kommen beispielsweise in Elektro -Bussen, -Straßenbahnen und -Zügen, in AGV´s (automated guided vehicles) aber auch bei Batterie-Ladestationen und der Energieumwandlung durch Umrichter zum Einsatz. In der Medizin- und Scannertechnik setzen die Kunden darüber hinaus auf die maßgeschneiderten Kühllösungen von technotrans als integrierter Baustein oder als externes, zentrales Gesamtkonzept.
Die wesentlichen Geschäftsprozesse umfassen die Entwicklung, die Montage, den Test und den Vertrieb der Geräte sowie alle relevanten Servicedienstleistungen für Großkunden und ihre Endabnehmer. Die gewählte Fertigungstiefe ermöglicht es technotrans, flexibel und kostenoptimiert auf die Anforderungen der Kunden zu reagieren. Darüber hinaus bietet die jüngste Akquisition der gwk zusätzliche Möglichkeiten der Wertschöpfung innerhalb des Konzerns.
Wesentliche Bedeutung für den Geschäftsverlauf hat regelmäßig die Investitionsneigung der Zielbranchen, in denen der technotrans-Konzern aktiv ist. Sie wird wiederum beeinflusst durch die aktuelle und die erwartete konjunkturelle Lage. Durch den Tätigkeitsschwerpunkt im deutschen Maschinen- und Anlagenbau haben die zyklischen Schwankungen dieser Industrie ausgeprägten Einfluss auf die Geschäftsentwicklung. Die gezielte Ausweitung der Geschäftsaktivitäten auf wachstumsstarke Branchen, wie beispielsweise die Kunststoffindustrie, die Laserindustrie sowie die Energiespeicher- oder die Medizintechnik, tragen dazu bei, dass sich diese Korrelation zukünftig weiter deutlich verringern wird.
Mit Ausnahme der Druckindustrie wird in den anderen Marktsegmenten, in denen technotrans aktiv ist, der Markt von einer Vielzahl von Zulieferern bedient. Das Wettbewerbsumfeld der technotrans ist hier stark fragmentiert. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für technotrans ergibt sich daher aus der Positionierung als Systemlieferant von komplexen, kundenindividuellen Lösungen mit eigenem globalen Servicenetzwerk im Gegensatz zu reinen Komponentenlieferanten. technotrans baut seine angestrebte Marktführerschaft in den ausgewählten Nischenmärkten konsequent aus. Somit entstehen für potenzielle Wettbewerber zumeist hohe Markteintrittsbarrieren.
Forschung und Entwicklung
Der Bereich Forschung und Entwicklung bildet im Konzern die Basis für den zukünftigen Erfolg. Die hiermit verbundenen Aufwendungen stiegen im Berichtsjahr 2017 um 36 Prozent auf 7,5 Millionen € (Vorjahr: 5,5 Millionen €). Einen großen Anteil daran hat die gwk, die im Herbst 2016 erstmals im technotrans-Konzern konsolidiert wurde. Die F&E-Quote (Entwicklungsaufwand im Verhältnis zum Konzernumsatz) erreichte mit insgesamt 3,7 Prozent wieder das Vorjahresniveau (3,6 Prozent). Bezieht man den F&E-Aufwand wie üblich auf den Segmentumsatz Technology, ergeben sich die in der Tabelle dargestellten Werte.
Forschung und Entwicklung | ||||||
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Geschäftsjahr | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | |
F&E-Aufwand 1 | in T€ | 7.528 | 5.534 | 4.293 | 3.382 | 2.985 |
Innovationsquote 2 | in % | 5,1 | 5,3 | 5,3 | 4,6 | 4,5 |
Aktivierungsquote 3 | in % | 4,6 | 0,0 | 4,1 | 4,9 | 22,6 |
Immaterielle Vermögenswerte 4 | in T€ | 836 | 832 | 1.195 | 1.439 | 1.583 |
1 F&E-Aufwendungen gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 2 F&E-Aufwand bezogen auf den Umsatz im Segment Technology 3 Aktivierte Entwicklungskosten bezogen auf den F&E-Aufwand 4 Restbuchwerte aus Bilanz |
Wie in den Vorjahren weist technotrans den Aufwand für die Entwicklung grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Liegen die entsprechenden Voraussetzungen vor, so werden Entwicklungskosten gemäß IAS 38 aktiviert und in der Bilanz als immaterielle Vermögenswerte verbucht. Den aktivierten Entwicklungskosten in Höhe von 0,4 Millionen € (Vorjahr: 0,0 Millionen €) standen planmäßige Abschreibungen von 0,4 Millionen € (Vorjahr: 0,4 Millionen €) gegenüber. Die Aktivierungsquote, also das Verhältnis der aktivierten Entwicklungskosten bezogen auf den F&E-Aufwand, wird 2017 mit 4,6 Prozent ausgewiesen. Weitere Erläuterungen finden sich im Konzernanhang unter den Erläuterungen zur Bilanz "3) Immaterielle Vermögenswerte".
Das erreichte Niveau der Entwicklungsaufwendungen ist nach Ansicht des Vorstands notwendig, um den Transformationsprozess des Konzerns technologisch aktiv zu begleiten. Mit seinen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konzentrierte sich technotrans im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auf Projekte und Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz bzw. der Ressourcenschonung bei den Kunden. Gleichzeitig baut technotrans seine vorhandenen Fähigkeiten in den technologieorientierten Bereichen weiter aus, um seine Marktposition nachhaltig zu stärken.
Einkauf, Produktion und Qualität
Beschaffung und Supply-Chain-Management haben für technotrans eine große Bedeutung. Organisches und anorganisches Wachstum sowie Produktdiversifizierung bringen viele neue Anforderungen an die gesamte Materialwirtschaft mit sich. Neben dem Wachstum im operativen Geschäft und dem Ausbau des Lieferantenmanagements gilt es weiterhin, Optimierungskonzepte für die Beschaffung umzusetzen. Flexibilität für die technotrans-Standorte bei gleichzeitigem Ausbau des "Lead-Buyer-Prinzips" stehen dabei nach wie vor im Fokus.
technotrans hat an allen Produktionsstandorten einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess implementiert. Laufend werden Programme zur Produktivitäts- und Effizienzsteigerung durchgeführt, Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und sukzessive umgesetzt. Schnittstellenreduzierung in Prozessabläufen, neue Fertigungskonzepte, Einführung von Shop-Floor-Management sowie optimierte interne Logistikkonzepte sind nur einige Schwerpunktthemen, die hierbei an den Standorten im Fokus stehen. Lean-Konzepte und internes Supply-Chain-Management reflektieren die Vorgehensweise und Zielsetzung. Da an allen Standorten unterschiedliche Produkte und Produktspektren gefertigt werden, gilt es, adäquate Optimierungskonzepte anzuwenden und über einen systematischen Erfahrungsaustausch gegenseitigen Nutzen zu generieren.
Qualität ist neben der Wirtschaftlichkeit ein zentraler Wert der technotrans-Produkte. Um bei den oftmals kurzfristigen Entwicklungszeiten die Kunden schnell mit zuverlässigen Geräten beliefern zu können, stehen kontinuierliche Verbesserungen des Qualitätsmanagements im Fokus. technotrans sieht sich im Wettbewerb zudem als Qualitätsführer. 2016 wurde dazu ein Multi-Site-Management eingeführt, das dazu dient, die Verfahren und Prozesse unterschiedlicher Standorte des Konzerns zu harmonisieren und gleichzeitig den Auditaufwand zu reduzieren. Zudem wurde auch das neue Qualitätsmanagement-Zertifikat nach DIN/ISO 9001:2015 auditiert. Hier profitiert der Konzern von einer strategischen Vorgehensweise, welche die Tochterunternehmen mit einbezieht. 2017 ist die Qualität - gemessen in Gewährleistungsquoten - im Vergleich zum Vorjahr stabil auf einem niedrigen Niveau geblieben.